Links: Gegen (Mikro-) Plastik im Boden. Foto: Hochschule Zittau/Görlitz
Mittig: Kunststoffsorten effizient trennen. Foto: Hochschule Zittau/Görlitz
Rechts: Wie stark beeinflussen Umweltprozesse unsere Umwelt? Foto: aleksandarlittlewolf, freepik

Innovation hoch drei: Umweltforschung der HSZG

Während Mikroplastik im Wasser Gegenstand zahlreicher Forschungsvorhaben ist, geht die HSZG Plasten im Boden auf den Grund. In weiteren Forschungsprojekten dreht es sich wiederum um die sortenreine Sortierung unterschiedlicher Kunststoffarten oder das Ausfindig-Machen von CO2-Einsparpotenzialen in industriellen Dimensionen. Wir stellen drei aktuelle Projekte vor, die einen Beitrag zur Klimarettung leisten sollen.

Gegen (Mikro-) Plastik im Boden

Kunststoffe finden in der Gesellschaft vielfältig Anwendung, z. B. in Form von Verpackungen. Durch unsachgemäßen Umgang, Entsorgung oder durch Abnutzung werden die Kunststoffe auf verschiedensten Wegen in die Umwelt eingetragen. Infolge von Zersetzungsprozessen kann dabei sogenanntes Mikroplastik entstehen. Die Forschung hat sich in den letzten Jahren auf die Untersuchung der Kontamination von Meeren, Seen und Flüssen fokussiert. Doch zugleich existiert eine weitere Ressource, die umfassender Aufmerksamkeit bedarf: der Boden. Durch natürliche Transportprozesse wird Mikroplastik auch in die Böden, einschließlich landwirtschaftlicher Flächen, eingetragen. An dieser Problematik arbeitet eine Nachwuchsforschergruppe an der HSZG. Das fünfköpfige Team ist am Verbundinstitut iTN+IOT beheimatet und bestrebt neben einem sicheren Mikroplastik-Bestimmungsverfahren die Simulation von Plaste-Transportpfaden, den Einfluss auf Nutzpflanzen, ein Monitoring potenziell gefährdeter Flächen und zu guter Letzt ein Reinigungsverfahren kontaminierter Flächen.

Verschwendung adé: Kunststoffsorten effizient trennen

Ebenfalls am Verbundinstitut iTN+IOT der Hochschule Zittau/Görlitz angesiedelt ist dieses Forschungsprojekt, welches das Recycling von Kunststofffolien revolutionieren möchte. Der Anteil an Mehrschichtfolien, sogenannte Multi-Layer-Folien, hat in den letzten 30 Jahren stetig zugenommen. Dadurch wurde den steigenden Anforderungen des Handels und der Verbraucher an verbesserten Aromaschutz und längere Haltbarkeit Genüge getan. Neben den komplexen Mehrschichtfolien gibt es auch einfache Single-Layer-Folien, z.B. für Tragetaschen, Abfallsäcke, etc. aus nur einem Kunststoff, welche leicht zu recyceln sind. Voraussetzung dafür ist, dass sie sortenrein gewonnen werden können. Projektziel ist die Entwicklung eines neuen und innovativen Apparates und eines schlanken Verfahrens, um bisher nicht verarbeitbare Single- und Multilayer-Folienmischungen aufzubereiten. Ferner sollen diese Lösungen in der Lage sein, wirtschaftlich große Mengen an Folien zu verarbeiten, um hochwertige sortenreine Folienmengen für das Recycling zu erzeugen.

Wie stark beeinflussen Industrieprozesse unsere Umwelt?

In diesem Projekt, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“ gefördert wird, entwickeln HSZG-Wissenschaftler eine softwareunterstützte Methodik, um Industrieprozesse bezüglich ihrer Umwelteinflüsse zu analysieren. Ausgehend davon werden potenzielle Maßnahmen zur Verringerung dieser Umwelteinflüsse aufgezeigt, wie z. B. technische Maßnahmen zur Prozessoptimierung oder auch zum (teilweisen) Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger. Die Maßnahmen werden nach thermodynamischen und ökologischen Aspekten verglichen. Der Schwerpunkt dieser ökologischen Bewertung liegt auf der Freisetzung von Treibhausgasen, insbesondere von CO2, und daraus resultierenden potenziellen Auswirkungen. Für die Erarbeitung der Methodik und den Nachweis der Funktionsfähigkeit des Tools dienen fünf regionale Unternehmen mit jeweils typischen Charakteristika bezüglich Energieversorgung und Energieverbrauch als Test- und Demonstrationsfälle.