Wie die BTU gegen die CO2-Fremdherrschaft kämpfen will – mithilfe von Forschung und KI

Willkommen in der Matrix

Kaum ein wissenschaftliches Thema beschäftigt die Menschheit derzeit so stark wie Künstliche Intelligenz. Wenn man noch vor ein paar Jahren an KI gedacht hat, waren es wahrscheinlich Blockbuster wie Matrix, Terminator & Co., die einem in den Sinn kamen. Die Aussichten dieser Filme sind nicht gerade rosig. Im Hier und Jetzt dagegen ist KI so populär wie nie, die Branche boomt und verschiedene Anwendungen sind auf dem Vormarsch. Auch die BTU Cottbus-Senftenberg nimmt sich diesem Thema an. Sie stieg schon vor dem Hype ein, den ChatGPT ausgelöst hat. Zum einen kann man Künstliche Intelligenz schon seit Herbst 2022 an der BTU studieren, zum anderen bündelt sie durch das Lausitzer Zentrum für Künstliche Intelligenz (LZKI) federführend alle regionalen Akteure in Sachen KI. Steigt mit uns in die BTU-Matrix und erfahre, wie unsere Uni damit die größte Bedrohung unseres Planeten bekämpfen will.

KI studieren

150 Plätze stehen pro Semester für KI-Studiengänge an der BTU zur Verfügung – die Bewerberzahlen gehen jedoch in die Tausende. Abgesehen davon, dass das Thema mit seinen technischen und ethischen Hintergründen grundsätzlich spannend und zukunftsträchtig ist, scheint hier auch der aktuelle KI-Hype eine Rolle zu spielen. 1.500 wollten im ersten Jahr dabei sein, für das aktuelle Herbstsemester bewarben sich bis Juli bereits 1.200 Studieninteressenten. Die Studis lernen unter anderem, Wissen und Methoden aus der Informatik, der Psychologie und der Mathematik für die Entwicklung von KI-Verfahren einzusetzen. Auch die Grenzen und Auswirkungen von KI auf gesellschaftsrelevante Probleme werden betrachtet. Um aus der Vielzahl an Bewerbungen den vielversprechendsten Pool an Nachwuchswissenschaftler:innen auszuwählen, hat die BTU die Aufnahmebedingungen für die KI-Studiengänge mittlerweile verschärft.

KI anwenden

Die Anwendungsbereiche des erlernten Studienwissens reichen von der Robotik über Cyber Security, Big Data und Medizin bis zur intelligenten Steuerung von technischen Systemen wie Kraftwerken. Viele Partner der BTU, darunter das Lausitzer Zentrum für Künstliche Intelligenz (LZKI), das Leibniz Institute for High Performance Microelectronics (IHP), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer-Institute und Rolls Royce bieten Möglichkeiten, bereits während des Studiums an Forschungsprojekten mitzuarbeiten. Die Fraunhofer Projektgruppe „Kognitive Materialdiagnostik“ bietet zum Beispiel eine eigene Lehrveranstaltung, bei welcher in einem Forschungsprojekt Computer angelernt werden, Formen, Materialien und Fehler zu erkennen.

KI bündeln

Mögliche KI-Anwendungsfelder erarbeitet und alle Lausitzer Aktivitäten zu einer Initiative gebündelt hat das Lausitzer Zentrum für Künstliche Intelligenz (LZKI). Einer der Sprecher des Zentrums, Prof. Dr.-Ing. habil. Ingo Schmitt, vertritt das LZKI nach außen und schlüpfte für unser Magazincover in die Rolle von Keanu Reeves als Thomas „Neo“ Anderson. Wie sein Filmvorbild möchte er die Menschheit aus den Fesseln einer Fremdherrschaft befreien, wie auch in Matrix ist die Bedrohung für die allermeisten Menschen unsichtbar. Es geht um die Suche nach einer ganzen Breite an Problemlösungen. Viele haben gemeinsamen, dass sie den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren könnten, allen voran CO2.

KI gegen CO2

Ein Blick in die Innovationscluster des LZKI verrät, wie den LZKI-Wissenschaftler:innen die CO2-Reduktion gelingen kann. Eine hohe Priorität bei den Lausitzer KI-Forschungsaktivitäten hat der Bereich Energie- und Ressourceneffizienz. Konkret umfasst das Cluster Projekte rund um die sparsame Nutzung von Energie, Rohstoffen und anderen Ressourcen wie Zeit und Personal sowie den Ausbau erneuerbarer Energien und die Entwicklung neuer Mobilitäts-, Logistik- und Managementsysteme. Ein weiteres Cluster beschäftigt sich mit KI-Verfahren und -Methoden in der medizinischen Forschung, Diagnostik und Gesundheitsversorgung. Zu guter Letzt unterstützt das LZKI mit dem Cluster „Strukturwandel Lausitz“ auch die Transformation unserer Region, die sich gesamtheitlich auf die Fahnen geschrieben hat, Treibhausgasen den Kampf anzusagen. Mithilfe von KI können industrielle Anlagen effizienter betrieben, digitale Assistenzsysteme entwickelt, Prozesse im Allgemeinen optimaler geplant und neue Materialien entworfen werden.

Deine Rolle in der Matrix

Dein Weg hinein in die BTU-Matrix beginnt mit einem Studium – ob nun in einem KI-Studiengang oder in anderen. Fast alle Studiengänge haben auf die eine oder andere Art und Weise mit dem großen Zukunftsthema Klimaschonung zu tun. Welche Rolle übernimmst du?

Über Ingo Schmitt und das LZKI

Das „Lausitzer Zentrum für Künstliche Intelligenz“ (LZKI) ist eine Initiative der BTU Cottbus-Senftenberg zur Begleitung des Strukturwandelprozesses in der Lausitz. Es soll alle regional bestehenden Aktivitäten und Kompetenzen auf den Gebieten Künstliche Intelligenz und Data Science bündeln und als zentraler Ansprechpartner für Unternehmen und Anwender dienen.

Das LZKI befasst sich mit grundlagenorientierter und anwendungsnaher Forschung zu Künstlicher Intelligenz sowie dem Technologietransfer in Unternehmen und Partnereinrichtungen unter Beachtung ethischer Standards. Das LZKI wurde am 14.12.2021 gegründet. Ein zwölfköpfiges Kernteam, bestehend aus Mitgliedern der BTU Cottbus-Senftenberg, der Fraunhofer-Gesellschaft, des Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik (IHP), des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus und aus der regionalen Wirtschaft, bildet den Lenkungskreis des Lausitzer Zentrums für Künstliche Intelligenz. Prof. Dr.-Ing. habil. Ingo Schmitt vertritt das LZKI als einer von zwei Sprechern nach außen. An der BTU leitet er außerdem das Fachgebiet Datenbank- und Informationssysteme an Fakultät 1.

Hinter den Kulissen

Für die Verbildlichung der BTU-Matrix organisierte das Team des Hochschulmagazins lauter.campus neben einer coolen Sonnenbrille einen majestätischen Mantel. Vielen Dank an dieser Stelle an das Staatstheater Cottbus, das uns die Requisiten zur Verfügung stellte. Ein Dank gebührt auch Lausitzfotograf Andreas Franke für die atemberaubende Aufnahme des IKMZ bei Nacht. Zu guter Letzt gehen Probs an Knipserin Katrin Löder raus, die auch die Bildmontage umsetzte. Die Bildidee entsprang dabei der lauter.campus-Redaktion, bestehend aus Jonas Köhler und Amadeo Löder. Letzterer assistierte auch beim Fotoshooting.

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