Mobilität und Astrophysik zählen zu den Forschungsströmungen, die Hoyerswerda ein neues Gesicht geben werden.
Die Stadt des Wandels
Kaum eine Stadt trägt Transformation so deutlich in seiner DNA wie Hoyerswerda. Vor 100 Jahren lebten dort etwa 7.000 Menschen. Mit dem Bau des Braunkohleveredelungswerkes „Gaskombinat Schwarze Pumpe“ wuchs die Bevölkerung ab 1955 plötzlich rasant. Jedes Jahr kam gefühlt eine Kleinstadt hinzu – bis zum Höchststand von 71.124 Menschen in 1981. Doch nach der Wiedervereinigung brach die Einwohnerzahl ebenso zügig wieder ein. Hoyerswerda zählt heute etwas mehr als 31.000 Einwohner.
Das erforderte einen massiven Stadtumbau. Weniger Menschen erhielten mehr Platz. Viele Grünflächen und Entfaltungsmöglichkeiten brachten die Lebensqualität zurück. Und heute stehen die Zeichen auch wirtschaftlich wieder auf Aufschwung. Bekanntermaßen bekommt die Lausitz insgesamt 17,2 Milliarden Euro an sogenannten Strukturmitteln, um eine braunkohleunabhängige Wirtschaft aufzubauen. Weit über 100 Projekte überlegten sich die Lausitzer Kommunen seit 2019, nach und nach werden die Ideen Realität. Hoyerswerda ist mit zahlreichen Projekten dabei, die auf Infrastruktur, Freizeit und Forschung einzahlen. Zwei Highlights stellen wir genauer vor:
Von der Lausitz zu den Sternen
Das Oberlausitzer Strukturwandelprojekt mit der wohl stärksten Strahlkraft ist das Deutsche Zentrum für Astrophysik. Es besteht aus einem internationalen Astrophysik-Datenzentrum, das in Görlitz aufgebaut wird. Außerdem wird Forschung im Granit der Lausitz, einem Ort größtmöglicher Ruhe, betrieben. Dafür entsteht ein Low Seismic Lab in Ralbitz-Rosenthal, 15 Kilometer von Hoyerswerda entfernt. Jobperspektiven liegen beispielsweise in der IT, der Sensortechnik, der Materialforschung und in der Fertigung, außerdem in Elektronik, Vermessung, Maschinenbau, Buchhaltung, Einkauf und Verwaltung. Bis zu 3.000 Arbeitsplätze an der Zahl, und die ersten sind schon ausgeschrieben!
Ein neuer Campus für Hoyerswerda
Die Technische Universität Dresden baut zurzeit das Smart Mobility Lab (SML) in Hoyerswerda auf. Bei diesem Projekt dreht sich alles um autonomes Fahren und Fliegen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Robotik, die sich als Beschleuniger für technologische Entwicklungen in der Mobilität entpuppen könnte. Im Rahmen des SML wurde auch das MITMACHLabor als Treffpunkt für alle wissenschaftlich Interessierten eingerichtet. Ab spätestens 2027 soll in Hoyerswerda dann an der Zukunft der Mobilität geforscht werden.
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