Aikido, Bouldern, Boxen, Disc Golf, E-Sport, Fußball, Handball, Hula-Hoop, Pilates, Schach, Tango, Tischtennis, Volleyball, Zumba, … – es gibt kaum einen Sport, dem man an den Lausitzer Hochschulen nicht nachgehen kann. Foto: gorodenkoffm, istock
Aktive Pause: Hochschulsport gegen Studienstress
Zwischen Vorlesungen, Prüfungen und Hausarbeiten fehlt vielen an der Uni vor allem eins: ein passender Ausgleich. Denn zwischen Pauken und Deadlines ist Stress vorprogrammiert. Während uns dieser für eine kurze Zeit erlaubt, fokussierter zu arbeiten, wird er auf Dauer nicht nur zur Gefahr für unsere Leistung, sondern auch für uns selbst. So steigt nicht nur das Risiko für Burnout und Depressionen, auch das Immunsystem unseres Körpers wird geschwächt und was anfangs noch in Schlafstörungen oder Kopfschmerzen mündet, kann in ernstzunehmenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen enden. Deswegen ist eine breite Auswahl an sportlichen Betätigungen vom Campusleben nicht mehr wegzudenken, da sie beide Problemfelder angehen und sowohl das körperliche, als auch das geistige Wohlbefinden stärken. Vor allem Studienanfänger:innen bieten sie zudem eine Möglichkeit, früh soziale Kontakte zu knüpfen und sich an der Hochschule besser einzuleben.
Von A wie Aikido bis Z wie Zumba
Deshalb bemühen sich die BTU Cottbus-Senftenberg und die HSZG mit einer umfangreichen Palette aus jeweils mehr als 40 Sportkursen, für jede:n ein passendes Angebot zu bieten. So reichen die Möglichkeiten beider Universitäten weit über die typischen Sportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball oder Tischtennis hinaus und umfassen auch Outdoor-Aktivitäten, Kampfsport, Fitness- oder Krafttraining und selbst Exotisches:
Awaken your goddess power (BTU)
Hinter diesem Namen verbergen sich Workouts mit Elementen aus den Bereichen Fitness, Bauchtanz und Yoga, die zu kraftvoller Musik kombiniert werden. Das Ziel ist es, Energieblockaden zu lösen, sich dadurch stärker und selbstbewusster zu fühlen und sich so auch zu bewegen. Neben diesem Kurs bieten sowohl BTU als auch HSZG eine große Bandbreite an weiteren Fitnesskursen wie Hula-Hoop-Fitness (HSZG), Hatha-Yoga (HSZG & BTU), oder Pilates (BTU), …
Karibische Tänze (HSZG)
Während es jedem Spaß macht, wird die sportliche Leistung beim Tanzen oft unterschätzt. Denn dabei wird das Herz-Kreislaufsystem in Schwung gebracht, die Ausdauer gesteigert, die Körperhaltung wird gestärkt und die Koordination trainiert selbst das Gehirn. Wie der Titel dieses Kurses schon suggeriert, werden hier die Hüften zu exotischen Tänzen wie Salsa, Bachata, Merengue und Latin Style Cha-Cha geschwungen, weitere Alternativen sind Bollywood Dance (BTU), West Coast Swing (BTU), oder Poledance (HSZG), …
E-Sport (BTU)
Der Wettkampf in Computerspielen ist fordernd und verlangt neben geistigen auch motorische Fähigkeiten wie Hand-Augen-Koordination oder Reaktionsgeschwindigkeit sowie eine gute Zusammenarbeit im Team. Die Klischees übers „Zocken” hat man zwar schon hinter sich gelassen, trotzdem ist E-Sport eine eher junge Sportart. So zeigen die Organisatoren, die diesen als neuen Kurs etablieren möchten, auch, dass neben den ohnehin breiten Wahlmöglichkeiten beider Universitäten weiterhin Platz für Eigeninitiative ist.
Discgolf ist ein Frisbeesportspiel, bei dem versucht wird, von einem festgelegten Abwurfpunkt mit möglichst wenigen Würfen eines Frisbees Körbe zu treffen. Foto: SDAM, istock
Just do it
Neben dem Abbauen von Stress und weiteren positiven Auswirkungen auf Körper und Geist besitzt hochschulinterner Sport vor allem eine weitere positive Eigenschaft, die jedem Studierenden am Herzen liegen dürfte: Der Geldbeutel wird geschont. Was sich trivial anhört, ist nach Inflation und gestiegenen Energiekosten wichtiger denn je und mit den Kosten der Angebote dürfte kaum ein Gym oder Verein mithalten können. So beläuft sich die Preisspanne bei beiden Universitäten auf durchschnittlich zehn bis zwanzig Euro – im Gegenzug für eine wöchentliche Freizeitaktivität, für die Kursleiter und Equipment bereitstehen. So findet der Großteil an Kursen in der Sporthalle oder in Fitnessräumen des jeweiligen Unigeländes statt, während im näheren Umfeld externe Einrichtungen zum Beispiel für den Schwimmsport bereitstehen.
Einer für alle – alle für einen
Der Hochschulsport geht über die reine körperliche Betätigung sogar noch deutlich hinaus. Wenn aus der reinen Freizeitaktivität nämlich ein Hobby wird, ist selbst die Teilnahme an Wettbewerben nicht mehr weit. Neben lokalen Turnieren, die die Universitäten selbst ausrichten, gibt es so auch die Möglichkeit, an Landesmeisterschaften oder sogar bundesweiten Wettkämpfen teilzunehmen. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) beispielsweise richtet jährlich über 50 Wettkampfveranstaltungen in mehr als 30 Sportarten aus, bei denen sich Studierende aus ganz Deutschland untereinander messen. Und selbst wenn man keine so hohen sportlichen Ambitionen hat und einfach nur fit bleiben will, kann man in diesem Umfeld auf Gleichgesinnte treffen und Freundschaften knüpfen, die oft über die Studienzeit hinausgehen, da viele Absolvent:innen gern zu den Sportveranstaltungen der Hochschule zurückkehren.
Tipp: Out of the Box denken
Wer sich jedoch ohnehin schon genug Gedanken über die Uni macht und gerade in seiner Freizeit mal etwas Abstand vom Campusgeschehen haben möchte, entdeckt rund um die Hochschulstandorte der BTU Cottbus-Senftenberg und HSZG reichlich Alternativen. So findet man auf den Webseiten der jeweiligen Städte Cottbus, Senftenberg, Görlitz und Zittau Sportangebote und Vereine, die in ihrer Anzahl das Angebot der Universitäten nochmal deutlich übersteigen. Die Kosten werden dann im Vergleich zur Hochschule zwar teurer sein, viele Vereine bieten aber auch Ermäßigungen für Studierende an. Und wer gar nichts ausgeben oder sich neben einer sportlichen Aktivität noch weiterhin betätigen will, kann sich ebenfalls in der Region umgucken. Neben Fahrrad- und Laufwegen lassen sich nämlich auch so interessante Sportstätten finden wie die Spreemeile in Cottbus – eine öffentliche Laufstrecke mit mehreren Trainingsstationen. Beliebt sind auch die beiden markierten Laufstrecken „Seelauf” und „Flusslauf” in Spremberg, die Calisthenics-Möglichkeiten im Stadtpark Görlitz oder der Fitnesspark in Zittau am Olbersdorfer See inklusive Pumptrack für Mountainbiker, Inlineskater und Skateboarder.
PC- und Konsolenspiele sind dafür gemacht, sich untereinander zu messen. An der BTU geht das zum Beispiel im E-Sport-Kurs. Foto: SeventyFour, istock