Eine kleine Historie, wie der Lehmbau zu dem wurde, was er heute ist.

25 Jahre Lehmbau

Der Lehmbau auf dem Zentralcampus der BTU hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zur beliebten und bekannten Open-Air-Location entwickelt. In diesem Jahr steht sein 25. Geburtstag an – und wie’s aussieht, wird der Spot diesen Sommer in seinem bisher schönsten Glanz erstrahlen.

Ein Lehm-Café für den Campus

Die Geschichte des Lehmbau Cottbus begann im Sommersemester 2000 an der BTU, als Architektur-Studierende in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Tragwerkslehre das erste Lehmbauseminar durchführten. Ihr Ziel war es, die Witterungsbeständigkeit von Stampflehm zu untersuchen und diesen traditionellen Baustoff in einem zeitgemäßen Kontext zu nutzen. Aus diesem Seminar ging die Idee hervor, ein Studierendencafé aus Stampflehm als neuen Treffpunkt auf dem Campus zu errichten.

80 Tonnen Lehm für die Ewigkeit

In den folgenden zwei Semestern wurden Pläne geschmiedet und ein geeigneter Bauplatz gesucht. Die Planung des Cafés sah vor, den Lehm als attraktiven und modernen Baustoff zu präsentieren. Unter der Leitung des Lehrstuhls für Tragwerkslehre wurden Ausführungspläne erstellt. Schließlich wurde das Projekt als Experimentalbau bei den Behörden angemeldet, und die Finanzierung wurde durch Sponsoren gesichert.

Im Mai 2003 nahmen die Studierenden an einer Einführung in Techniken des Lehmbaus teil, um sich auf die Bauausführung vorzubereiten. Die Streifenfundamente wurden mit selbstverdichtendem Beton hergestellt, und der Lehm wurde im Betonmischwerk entsprechend vorbereitet. Die Wände wurden Schicht für Schicht von Hand gestampft, wobei insgesamt 80 Tonnen des Ton-Sand-Splitt-Gemischs verbaut wurden.

Das Café wurde mit zwei markanten Stampflehmwänden und einem Flachdach mit Auskragungen gestaltet. Die Wände wurden nicht nur als architektonische Elemente verwendet, sondern dienten auch als aussteifende Struktur in Querrichtung. Der überdachte Bereich wurde mit einer hölzernen Terrasse ausgekleidet – und ein Tresen aus Stampflehm bildet das Zentrum des Cafés.

Das Lehmbau Cottbus-Projekt wurde schließlich im Rahmen des Seminars „Experimenteller Lehmbau“ realisiert und diente fortan als Raum für Seminare und universitäre Veranstaltungen. Durch die engagierte Arbeit der Studierenden wurde nicht nur ein funktionales Gebäude geschaffen, sondern auch ein Stück traditionelles Handwerk in die moderne Architektur integriert.

Zweiter Frühling

Nach einem kleinen Dornröschenschlaf nahm das Projekt in den vergangenen Jahren nochmals deutlich Fahrt auf. Im Rahmen des „Bauseminars“ taten sich Studierende und freiwillige Helfer:innen zusammen, um das Gelände rund um den Lehmbau umzubauen und zu der Location zu machen, die sie heute ist. Aus den Mitwirkenden hat sich im Wintersemester 2023/24 der Lehmbau e.V. gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den Lehmbau für viele zukünftige Semester zu erhalten und den Campus dadurch zu beleben. Der Start einer neuen Ära für den Spot! In diesem Sommer möchte der Verein noch die Terrasse ausbauen und damit die Transformation des Lehmbau-Geländes abschließen.

Termine

Der Lehmbau e.V. lädt Interessierte wöchentlich zur Sitzung und hat bereits ein paar Highlights in Planung (s.u.). Für dieses Jahr hat sich der Verein vorgenommen, noch mehr Konzerte zu veranstalten. Aber auch diverse Elektro-Partys und die „Limo am Lehmbau“, also die Mittagspause mit kühlen Getränken, wird nicht fehlen. Große Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum plant der Verein hingegen nicht, da die Mitglieder die von ihnen eingeläutete, aktuelle Lehmbau-Ära als Neuanfang betrachtet haben.

9.4. | Lehmbau Saisonstart
16.5. | Cottbuser Barhopping
30.5. | BlueMoon Warm-up

Donnerstags 18 Uhr: Vereinssitzung am Lehmbau oder im STARTBLOCK B2

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