5 Gründe, warum die Lausitz eine Boomregion ist
Das Ufer des Bergheider Sees in Lichterfeld steht sinnbildlich für den Lausitzer Wandel. Im Hintergrund thront die stillgelegte Braunkohle-Abräumförderbrücke F60, heute touristisches Ausflugsziel. Auf dem Wasser zieht das schwimmende Hightech-Haus vom Forschungsverbund Autartec ebenso viele Blicke auf sich. Foto: Andreas Franke
Jeder hat schon einmal von der Strukturentwicklung der Lausitz gehört – der Wandel von einer ehemaligen Kohleabbauregion hin zu etwas komplett Neuem. Dieser Prozess sorgt tatsächlich dafür, dass die Lausitz gerade als eine der spannendsten Regionen Europas gilt. Flankiert von milliardenstarker Unterstützung von Bund und EU kann die Lausitz zum Vorreiter einer neuen Ökonomie werden und beweisen, dass Klimaneutralität und Wohlstand Hand in Hand gehen können. Erfahre in diesem Beitrag fünf Gründe, die die Lausitz zur Boomregion machen.
Gelingt die Kultivierung einer neuen Wirtschaftskraft ohne die „Kohle“ aus der Kohle? Das Reallabor Lausitz wird es zeigen. Foto: Fraunhofer-IAP
1. In der Lausitz studiert man im Reallabor
Weg von einer wirtschaftlich dominierenden Braunkohleindustrie und hin zu einer klimaneutralen, innovativen und lebenswerten Region – kann so etwas innerhalb von 20 Jahren gelingen? Die Lausitz soll beweisen, dass es geht. Ein außergewöhnlich starker Wandel ist in dem Landstrich von Eisenhüttenstadt über Cottbus und Senftenberg bis nach Görlitz und Zittau im Gange. Die Entwicklung vom „Reallabor Lausitz“ hat eine europaweite Tragweite – denn wenn hier der Wandel gelingt, kann er als Blaupause für andere Länder dienen. Die Aufbruchstimmung, die Lausitz mitzugestalten, hat bereits viele erfasst. Jeder kann mitmachen!
Die Fraunhofer-Projektgruppe KogMatD – nur ein Beispiel vieler Forschungsansiedlungen. Foto: Fraunhofer-IKTS
2. Der Forschungsturbo läuft auf Hochtouren
Das Fraunhofer-IEG aus unserem Interview ist nur ein Beispiel unter dutzenden Forschungsansiedlungen und Wissenschaftsprojekten, die im Reallabor Lausitz gerade entstehen. Eine wahre Wucht an Wissenschaft macht sich an den Hochschulen und in ihrer Umgebung breit! Studierende lernen hier inmitten einer einzigartigen Dynamik und haben beste Perspektiven, nach dem Studium als Forscher Karriere zu machen. Thematisch geht es hochspannend zu: von Hybrid-Luftfahrt über Bio-Tech bis hin zu Mikrosensorik sind alle Highlight-Themen von morgen und übermorgen dabei.
Gründer sind in der Lausitz willkommen – z.B. bei Zukunft Lausitz. Foto: Heiko Portale
3. Kreative entfalten sich hier am besten
Frischen Ideen wird in der Lausitz der rote Teppich ausgerollt. Mit dem Gründungszentrum Zukunft Lausitz, dem DOCK3 und den Gründungsberatungen der Hochschulen seien nur einige der Anlaufstellen genannt, bei denen man innovative Ideen zu Businessplänen formen kann. Diese Gründungskatalysatoren in Kombination mit der Fülle an Fördermöglichkeiten führten vor allem in der Kreativwirtschaft schon zu einer großen Vielschichtigkeit. Gleichzeitig warten noch viele Konzepte auf ihre Macher – hier können junge Menschen ansetzen, um sich zu verwirklichen!
Das Modelabel Wurlawy interpretiert sorbische Trachten neu und bringt einmalige Modestücke auf den Markt. Foto: Wurlawy
4. Migration ist Selbstverständlichkeit
Die Migration anderer Nationalitäten als gleichwertige Gesellschaftsmitglieder, Mitarbeiter, Kommilitonen, Freunde und Partner ist in der Lausitz Tradition und untrennbar mit ihrer Identität verbunden. Beispiel dafür ist das Volk der Sorben und Wenden. Die beiden Sprachen dieser Minderheit gelten in unserer Region als weitere Amtssprachen. Ausdruck dieser Verbundenheit sind zweisprachige Ortsschilder, einzigartige Feste und Offenherzigkeit für Neues. Das zieht interessante Köpfe an und sorgt dafür, dass die Lausitz in Sachen Multikulturalität großen Metropolen in nichts nachsteht.
Zwischen den Lehrgebäuden des BTU-Campus Senftenberg und dem Senftenberger See liegen nur wenige Minuten per Fahrrad.
5. Lausitzer leben inmitten einer Urlaubsregion
Während sich die Lausitz auf den Weg zur klimaneutralen Vorzeigeregion macht, kommt auch die Erholung nicht zu kurz. Als ein paradiesisches Nebenprodukt der Strukturentwicklung entsteht hier Europas größtes künstliches Wasserrevier mit mehr als 20 Seen. In der Vorlesungspause ans Wasser? Am BTU-Campus in Senftenberg ist das möglich, dort trennen den Hörsaal und die Hafenkante nur 5 Minuten per Rad. Auch im Cottbuser Norden entsteht mit dem Cottbuser Ostsee ein gigantisches Postkartenidyll. In der Oberlausitz laden ebenso zahlreiche Seen zu Wassersport, Baden und Entspannung ein.