Riesige Wärmepumpen, die mit Wasser arbeiten – so eine soll nun im Cottbuser Ostsee installiert werden.

Wärmepumpe im Cottbuser Ostsee

Andere Dimensionen

Die normale Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus hat etwa eine Leistung von max. 16 Kilowatt. Und während bei uns Leute auf die Barrikaden gehen, wenn sie das Wort „Wärmepumpe” auch nur hören, sieht man nun anderswo Anlagen im Riesenformat ans Netz gehen.

Starker Nachbar

So ist diesen Herbst im dänischen Esbjerg eine von dort zwei Großwärmepumpen an den Start gegangen, die zusammen mit ganzen 70 MW schlussendlich etwa 100.000 Menschen versorgen sollen. Dies soll beim Ziel der Stadt, bis 2030 klimaneutral zu werden, unterstützen.

Technik von hier

Und mit drei MWh nutzbarer thermischer Energie je eingesetzter MWh elektrischer ist die Technologie auch sehr effizient. Können solche Anlagen nicht also auch hier installiert werden? Die in Esbjerg wurde schließlich sogar von der deutschen Firma MAN Energy Solutions gebaut.

Nun auch bei uns

Die einfache Antwort lautet: Ja! Genauer gesagt soll nun im Cottbuser Ostsee eine sogenannte Seewasserwärmepumpe entstehen, die es in Sachen Leistung mit den zwei Stück in Dänemark aufnehmen könnte und damit auch eine der größten Anlagen Deutschlands sein wird.

Fast halb Cottbus

Mit einer Leistung von 35 MW würde die dann ungefähr 40 Prozent der Cottbuser Fernwärme bereitstellen, während die restlichen 60 Prozent das dortige Heizkraftwerk übernimmt, das von Braunkohle- auf Gasbetrieb umgestellt wurde und zukünftig mit Wasserstoff arbeiten soll.

Kohleausstieg

Der Hintergrund für die Errichtung der Seewasserwärmepumpe ist die Abschaltung des Kraftwerks Jänschwalde in 2028, aus dem Cottbus derzeit noch einen Teil seiner Fernwärme bezieht. So würde für dann für einen mehr als geeigneten Ersatz gesorgt werden.

Schnäppchen

Die Installation der Anlage ist nämlich voraussichtlich mit einer Investition von 77 Millionen Euro umsetzbar, was hier einem verhältnismäßig geringen Volumen entsprechen würde und passt perfekt zum Wandel der Lausitz zu einer Zukunftsregion für grüne Technologien.

Aufbruch

Deswegen hat die Cottbuser Stadtverordnetenversammlung auch bereits mit einem mehrheitlichen Beschluss das Projekt im Ostsee bei den Stadtwerken in Auftrag gegeben und sorgt somit dafür, dass die Stadt in Sachen Wärmeversorgung mit der Zeit geht.

Grüne Zukunft

So zeigt auch eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Energietechnik und Geothermie, dass Großwärmepumpen bis 2045 rund 70 Prozent der Fernwärme in Deutschland liefern können, da mit ihnen Wärme für Wohnungen oder Industrieprozesse bis zu einer Temperatur von 200 Grad Celsius klimaneutral bereitstellbar ist.

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