Warum nicht einfach höher? Das größte Windrad der Welt entsteht bei uns in der Lausitz!

Das größte Windrad der Welt

Verkanntes Genie

In größerer Höhe wehen stärkere Winde. Warum also nicht Windräder bauen, die bis dorthin reichen? Diese so einfache wie brillante Idee kam dem Ur-Leipziger Horst Bendix, der mit 60 Wirtschaftspatenten ein anerkannter Ingenieur in der DDR war. Und er wurde verlacht.

Gegenwind

Windräder waren schließlich von 50-Meter-Objekten in den 80ern schon auf das gut vierfache gewachsen und lieferten zuverlässig Strom. Warum also auf einen Einzelkämpfer setzen, der bereits seit 1995 in Rente war und keine Erfahrung als Unternehmer hatte?

Rückenwind

Überzeugt von seiner Idee gab Bendix aber nie auf und reichte 2019 sein Konzept bei der Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIND) ein. Die erkannte das Potenzial und gründete für das Projekt darauf Ende 2020 eine Tochtergesellschaft. Da war Bendix 91 Jahre alt.

Vortasten

Daraufhin verstrich nochmal etwas Zeit, bis Anfang 2023 in Schipkau zur Vorbereitung ein 300 Meter hoher – und damit weltweit größter – Windmess-turm errichtet wurde. Und nach erfolgreichen Tests folgte diesen September die Grundsteinlegung des Windrads selbst.

Weltrekord

Mit 364 Metern ist dieses zwar noch etwas kleiner als die 400 Meter, die nun technisch möglich sind, das ist aber trotzdem mehr als überall sonst. Damit errichtet man nach dem nur vier Meter größeren Berliner Fernsehturm übrigens auch Deutschlands zweithöchstes Bauwerk.

Doppelt so gut

Durch diese Superlative kann dann 40 % mehr Wind geerntet werden, der dann sogar in doppelt so viel Strom – für 4.000 Haushalte – resultiert. Der große Vorteil? So weit oben weht der Wind konstanter, was einen der Nachteile von Erneuerbaren ausgleicht: die Volatilität.

Neue Nische

Diese Kraft der Höhenwinde macht es dann übrigens auch möglich sogenannte Schwachwindregionen zu erschließen, wo vorher eine wirtschaftliche Nutzung der Windkraft ausgeschlossen wurde. Der am besten geeignete Standpunkt liegt aber an anderer Stelle.

Großer Bruder

Die neue Art von Windrad ist nämlich einfach so groß, dass sie über die normalen drüber gebaut werden kann und es zu keinen Interferenzen kommt. Damit kann sie einfach in bereits genehmigten Windparks integriert werden, ohne weitere Flächen zu verbrauchen.

Vierfach hält besser

Und auch für die Sicherheit ist gesorgt. So hat man aus einem Standbein – ähnlich zu Strommasten – einfach vier gemacht, die für mehr Stabilität sorgen. Somit ist dieses neue Windrad im Stande, die normalen zu überflügeln, ohne andere Aspekte zu vernachlässigen.

Zum Video auf Instagram